Tuesday, 19.11.2013 before leaving Hahndorf we visited the Beerenberg farm. Here the strawberry season has just started and nice fruits are being sold. From Hahndorf we took road B34 and passed through farmland southwest to Echunga, Meadows down to the Fleurieu peninsula. Via Normanville we went to Delamere and turned east on road B37 to the Newland Head Conservation Park near Waitpinga. From the campground we walked across the sand dunes to the sea where a strong and rather cool wind was blowing. The weather here at the south coast is more cloudy then it was up to now with considerably lower temperatures around 10 – 15°C. Good weather, becoming more cloudy at the south coast. 143 km.
Wednesday,
20.11.2013 some slight rain in the morning and cool temperatures woke
us up. Via Waitpinga we proceeded to Victor Harbor. Here we walked
across the wooden bridge to the Granite Island and did a walk around the
small island, regardless of the strong winds. Then we visited the
Penguin sanctuary and watched the nice, little penguins. From there we
went to see the Mouth of the Murray river, where the river meets the
sea. On the way back at Goolwa we visited a small local brewery and
tasted some of their nice beers. On we went on road B37 through large
wine- and farm- land to Strathalbyn and on B45 on to Wellington where we
crossed the Murray river on the (free) ferry. For the night we stopped
just south of Tailem Bend. Rainy weather in the morning, improving
during the day. 151 km.
Saturday, 23.11.2013 sightseeing in Mount Gambier was planned, but due to rainy weather we worked on the homepage. A welcome interruption brought the film about the history of Mt. Gambier with it’s volcanic background. This film was shown at the very nicely made “Main Corner”, a museum and event centre in the middle of the town. Rainy and cool weather.
Sunday,
24.11.2013 as the rain had stopped we went to the town to see the Cave
Garden, a nicely arranged garden in and around one of the sinkholes
right in the middle of the town. These sinkholes have developed when the
roof of the caves broke in. Then we went to see the Crater lakes: Blue
Lake, Leg of Mutton Lake and Valley Lake just outside of the town. There
is a nice walk around the Blue Lake which we did. The Blue Lake is
actually used as the water supply for the town. Afterwards we visited
another nice sinkhole with a beautiful garden. From here we took road
B160 to the east to Casterton, Hamilton and Dunkeld where we stayed for
the night. Reasonable weather. 180 km.
Wednesday, 27.11.2013 the night on the ferry was not bad, but for some time there was a bit of rolling due to the wind and waves. At 5.45h the board loudspeaker woke us up and so we had an early morning. Around 7.15h we left the ferry and after another quarantine check we headed to the center of Devonport to have a breakfast at McDonalds. Here we had WiFi and some time to get ready for Tasmania. Since we had to finish all vegi and fruits before entering the ferry, we had now to first stock up on food as soon the shops opened. Then we searched a garage which could do an alignment of Fidibus’ front wheels since we are wearing down the front tyres very fast. Finally this was done in the afternoon and the engine oil was changed as well. Then we went to find a good spot for the night. Here at the sports centre we where invited to attend a training session of the local Line dancer team and spent a nice two hours with them. Fair weather. 65 km.
Thursday, 28.11.2013 we went to the town to have the tyres changed from the rear to the front. Then we did some shopping and afterwards spent a nice afternoon. Good weather. 14 km.
Friday,
29.11.2013 we left Devonport to the east on road B74 to Port Sorell and
then south on C708 and north again on C740 to reach the Narawntapu
nationalpark. In the afternoon we made a nice walk along a lake and up
to a lookout to oversee the coast and the park area. On the way we saw
some wombat and a number of pademelon kangaroos. Good weather. 48 km.
Tuesday, 03.12. – Wednesday, 04.12.2013 easy and nice days at the beach. Very good weather.
Thursday,
05.12.2013 we went back to Waterhouse and Bridport. From there we took
B84 to Scottsdale and then A3 to the east towards Derby. It had started
to rain and shortly before reaching a 300+ meter high pass the rain
turned into hail and within a short time the road was covered with ice
and we felt like being back home in Switzerland for a short while. At
Legerwood we stopped briefly to see the wood carved trees. At the small
old Tin mining town of Derby we stayed for the night. Rainy and cold
weather. 98 km.
Nach einer guten Stunde sind wir wieder bei Fidibus und die Fahrt über die Hügel geht weiter. Schade, dass die Kirschen noch nicht geerntet werden können, so eine Hand voll dieser süssen Früchte würden wir bestimmt nicht ablehnen.
Hahndorf, ein von deutschen Siedlern gegründetes Dorf, lebt heute noch von dem deutschen Image. Einige Geschäfte und Restaurants sind deutsch angeschrieben mit Kaffeehaus, Brauhaus, Bäckerei, Metzgerei. Entsprechend sind die Speisekarten: Sauerkraut mit Würstchen, Kasseler, Weisswürste, Currywurst, Jägerschnitzel, Rouladen, dazu deutsches Bier. In der Bäckerei läuft einem auch das Wasser im Munde zusammen, Bienenstich, Streuselkuchen, Windbeutel und und und.
Wir machen einen Rundgang durch das schmucke Dorf und lassen uns die verschiedenen Düfte um die Nase wehen, als Sahnehäubchen spielen sie deutsche Schlager.
Ausserhalb des Dorfes hat es einen Zeltplatz wo wir uns niederlassen. Der Platz, ziemlich heruntergekommen, wurde vor ein paar Wochen von einem neuen Besitzer übernommen. Es gibt tatsächlich noch viel zu tun, aber erste Erneuerungen sind bereits sichtbar. Der neue Besitzer, ein ehemaliger Champignon-Züchter und Grosshändler, hat den Platz gekauft und will ihn wieder flott machen. Seine Firma hat er verkauft und suchte eine neue Herausforderung, das erzählt er uns während wir draussen den Apéro geniessen. Eine Herausforderung ist es bestimmt und das nötige Kleingeld scheint vorhanden zu sein.
19.11. Beerenberg, ein kleines Unternehmen ausserhalb von Hahndorf. Bekannt für Konfitüren, Saucen und andere Fertigprodukte. Im Moment sind die Erdbeeren reif, die Felder sind auch zum selber pflücken geöffnet, ein Kilo 12.-$ dazu pro Person 4.-$ Eintritt. Da kaufen wir die Beeren doch lieber gepflückt, 7.-$ das Kilo, 2. Wahl. Sie sind süss und schmackhaft auch wenn die Spitze nicht immer ganz ausgereift ist. Konfitüre kaufen wir keine, 65% Zuckergehalt ist uns zu süss.
Die Fahrt von Hahndorf über Meadows nach Normanville an der Küste der Fleurieu Insel, ist sehr schön, grüne Wiesen, Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen, wenig Fruchtbäume und Reben. An der Küste ist es bewölkt und sehr windig, der Strand wäre einladend wenn es das Wetter auch wäre.
20.11. Windig und regnerisch beginnt der Tag und es ist ziemlich kühl. Es sind nur ein paar Kilometer bis Viktor Harbour wo Fidibus parkiert wird.
Eine Brücke führt
vom Festland zur Granit Island, eine kleine Insel die man zu Fuss oder
mit dem Rösslitram besuchen kann. Ein Rundgang von einer halben Stunde
weist auf die verschiedenen Granitfelsen hin und an der Rückseite der
Insel schlagen die Wellen an die abgerundeten Felsblöcke, die Gischt
steigt bis zu uns hoch. Wäre das Sandstein anstelle von Granit, gäbe es
die Insel schon längst nicht mehr.
Obwohl wir solchen Stationen gegenüber immer etwas skeptisch sind, war es doch sehr interessant.
Nach Viktor Harbour fahren wir in nördliche Richtung nach Goolwa wo der Murray River in das Meer fliesst. Da die Einflussstelle immer wieder versandet, werden jährlich ca. 600‘000 bis 1‘00‘000 m3 Sand abgesaugt, das ist nötig, damit sich Salz- und Süsswasser mischen können was wiederum Lebensraum für Pflanzen und Tiere bedeutet. Der Sand wird links und rechts des Zusammenflusses gelagert und gelangt so mit den Gezeiten wieder an die Strände und Küste.
Mit einem Besuch in einer Kleinstbrauerei, Steam Exchange, beschliessen wir den Aufenthalt in Goolwa.
Strathalbyn passieren wir ohne Halt und fahren weiter über Langhorn Creek, ein Weinbaugebiet mit riesigen Rebenfeldern, dem Lake Alexandrina entlang. Dieser grosse See wird vom Murray River gespeist bevor der Ausfluss dann ins Meer mündet.
Die Nacht verbringen wir in Tailem Bend, die Besichtigung des Ortes verschieben wir auf Morgen.
21.11. Die Besichtigung von Tailem Bend besteht aus der Durchfahrt des Ortes, wir konnten nichts Interessantes sehen ausser dem Murray River.
So fahren wir auf dem Princes Highway nach Meningie, dem Coorong NP entlang nach Kingston S.E. Der Coorong NP ist ein langgezogener Küstenstreifen, Younghusband Island genannt, der von Port Elliot bis fast nach Kington S.E. reicht. Ein Eldorado für die Vögel.
Kingston S.E. der Ort mit der riesigen Krabbe, ein kleines Städtchen mit einer schönen Strandpromenade und einem Leuchtturm. Bekannt scheint der Ort für die Lobster zu sein die man im Fischgeschäft kaufen kann, 1 Kg Lebendgewicht zu 84.- $, schön anzusehen aber bis man den gekocht auf dem Teller hat ist nicht mehr viel Essbares dran. Viel Arbeit und wenig Vergnügen…
Kaum wird es Dunkel, beginnt ein Froschkonzert.
22.11. Das Wetter scheint sich zu bessern, blaue Löcher zwischen den Wolken. Also los auf die zweite Wanderung. Ein Holzrost führt wieder über das Wasser und rüber auf eine Insel. Als erstes flitzt ein Hase an uns vorbei, dann ein Känguru. Auch hier wieder viele Vögel. Bool Lagoon ist eine Brutstätte für Ibisse und sie vermehren sich sehr erfolgreich, ebenso die schwarzen Schwäne. Jedes Schwanenpaar hat mindestens 4 – 5 junge Federknäuel.
Ein Paradies für die hier lebenden Vögel und der Ausdruck Feuchtgebiet ist, im Gegensatz zu dem an der Ostküste das so trocken war wie ein Stück alter Toast, hier angebracht.
Die Sandsteinhöhlen von Naracoorte liegen etwa 10 km ausserhalb der Stadt. Man kann lediglich eine der 5 Höhlen alleine besichtigen, die anderen werden als Tour angeboten. Für die von uns gewünschte Höhle sind wir zu spät oder viel zu früh, so entscheiden wir uns für die Höhle ohne Tour. Diese Höhle ist nicht spektakulär und so sind wir nach 20 Minuten wieder am Tageslicht. Zwei Stunden warten mögen wir nicht somit hat sich die Höhlenbesichtigung erledigt.
Auf dem Weg nach Mt. Gambier, fahren wir durch das Weingebiet Coonawarra, an der Limestone Coast. Das frische Grün der Reben und die dunkle Erde machen einen guten Eindruck. Wir besuchen das Weingut Lindeman's und Jamieson Run, da wir schon den einen oder anderen Wein kennen und gerne trinken, sind wir gespannt, ob wir einen neuen Lieblingswein finden. Es ist Mittagszeit, der Hunger meldet sich schon, so essen wir erst etwas Käse bevor wir Wein degustieren. Der Chardonnay mundet uns und könnte ein „Hauswein“ werden. Auch der Käse ist extrem gut und wir merken uns die Marke.
Mt. Gambier ist eine grössere Stadt mit einem Einkaufszentrum. Da es regnet können wir uns richtig Zeit lassen und durch die Gestelle schlendern, manchmal findet man ja noch etwas Feines was nicht auf der Einkaufsliste steht. Bei der Touristeninfo lassen wir uns über die Sehenswürdigkeiten informieren. Es gibt viel zu sehen hier, und Zeit um die Broschüren zu lesen haben wir ja bei diesem Wetter genügend. Zuerst setzten wir uns aber noch in die Bibliothek wo es wiederum freies WIFI hat. Bibliotheken haben sich verändert, nebst den Büchern kann man sich auch CD’s, Filme, Hörbücher ausleihen, zudem hat es Computerstationen, einen Souvenirshop und ein Kaffee. Es ist ein Ort der Begegnung mit genügend Sitzplätzen. Wir lassen uns häuslich nieder, trinken einen Kaffee und erledigen E-mails und dergleichen.
23.11. Das Wetter wie gehabt, eine weiterer gemütlicher Tag in Fidibus.
Um 12.00 Uhr wird im Main Corner ein Film über die Entstehung von Mt. Gambier, den Blue Lake und die anderen Kraterseen gezeigt. Ein sehr schön gemachter Film der zeigt wie sich Australien von der Antarktis getrennt und durch Verschiebungen und mehrere Vulkanausbrüche die Gegend hier geformt wurde. So sind auch die drei Kraterseen, einer davon ist der Blue Lake der zugleich die Trinkwasserversorgung für die Stadt ist, und das Höhlensystem unter der Stadt entstanden. Zwei der Höhlendecken sind eingebrochen und haben grosse Löcher inmitten der Stadt hinterlassen. In diesen zwei Löchern hat man schöne Gärten angelegt, der Cave Garden und das Umpherston Sinkhole.
24.11. Das Wetter
hat sich etwas gebessert, es regnet nicht mehr und ab und zu zeigt sich
sogar die Sonne. Als erstes fahren wir in die Stadt zu dem Cave Garden.
Dieses Höhlenloch hat man wunderschön bepflanzt und mit einem Gehweg
zugänglich gemacht. Abends wird sogar eine Licht und Sound Vorführung
geboten. Rund um das Loch hat man Rosenbäumchen in allen Farben und
Grössen gepflanzt. Sehr schön.
Als nächstes fahren wir hoch zum Blue Lake, der grösste der drei Kraterseen. Dieser See ist ca. 70 Meter tief und fasst ca. 36‘000 Millionen Liter Wasser, lediglich ca. 10% davon benötigt die Stadt als Trinkwasser pro Jahr. Durch eine Basaltschicht auf dem Sandstein versickert das Wasser nicht und ist so das ideale Wasserreservoir.
Blue Lake (blauer See). Er ist wirklich blau, und wie. Aber nicht immer. Offenbar wechselt er die Farben je nach Jahreszeit von tief blau zu türkis und grau. Es gibt verschiedene Theorien warum das Wasser zeitweise so tief blau ist, schuld am Farbwechsel sollen je nach dem Algen oder abgestorbene Algen, Sauerstoffgehalt, die Temperatur der Ober- und der Unterschicht, Mineralien usw. sein. Wir freuen uns einfach an diesem wunderschönen See und an der Pflanzenwelt rundherum.
Auf dem selben Gelände, nur ein paar Meter weiter, sind der Mutton Leg- und der Valley Lake. Beide Seen sind normalfarbig und eher unscheinbar neben dem grossen Bruder.
Das Umpherston Sinkhole ist ein weiteres Phänomen dieser Stadt. Auch hier hat man aus der eingebrochenen Höhle eine Attraktion gemacht. Ein Weg und Treppe führen bis runter zum Höhlenboden der mit einem liebevoll gestalteten Garten ausgefüllt ist. Von den Wänden hängen Efeuranken wie ein Vorhang. Das Wasser das von den Wänden tropft wird in einem kleinen Bächlein über zwei, drei Stufen geführt. Unglaublich was man aus diesem „Loch“ gemacht hat, es wird von den Leuten als Erholungsstätte genutzt und man kann sogar grillen, die Stadt hat zwei Grillstationen installiert.
Gerne wären wir noch ein paar Tage in Mt. Gambier geblieben, ein sehr interessanter Ort und es gäbe noch vieles zum Sehen, aber unser Fährtermin rückt immer näher und so heisst es Abschied nehmen.
Wir fahren durch ein grosses Waldgebiet, Pinien in unterschiedlicher Grösse die nur zum Zweck des Abholzens gepflanzt werden. Eintönig aber besser man nutzt diesen Wald anstatt man holzt Regenwald ab.
Bald schon sind wir an der Grenze zu Viktoria und auch hier müssen wieder alle Früchte abgegeben werden.
Auffallend grün, mit kleinen Hügeln und sehr vielen Schafen und Kühen. Wasser gibt es im Moment reichlich, die Wasserlöcher sind randvoll.
Wir fahren bis Dunkeld, der Anfang der Crampiens, ein grosser NP. Der Zeltplatz liegt am Ende des Dorfes ganz in der Nähe eines Sees und einem Arboretum. So machen wir noch einen Abendspaziergang bevor wir uns endgültig zurückziehen. Es ist immer noch sehr kühl und so wie die Leute sagen, etwa 10° zu kalt für diese Jahreszeit.
Unterwegs sehen wir eine Taiwanesin. Sie ist ganz alleine unterwegs und irrt umher und weiss nicht, welchen Weg sie nehmen muss. Wir nehmen sie mit und versorgen sie erst mal mit Wasser, ihr 2 dl grosses Fläschchen ist wohl schon längst leer. Sie ist sehr dankbar, dass sie mit uns laufen darf. Vom Parkplatz aus kennt sie den Rückweg nach Halls Gap wieder. Bevor wir uns von ihr verabschieden füllen wir nochmals das Wasserfläschchen auf.
Die Fahrt zum Zeltplatz führt über eine steile Passstrasse, die Silverband Road. Sie ist nur einseitig befahrbar, zum Glück. Auf dem Zeltplatz ist es noch ruhig so können wir uns einen schönen Standplatz aussuchen. Das Duscherlebnis wäre zwar reizbar aber zu umständlich.
Den restlichen Nachmittag vertreiben wir uns mit lesen von Infos über die Fährpassage nach Tasi.
26.11. Heute geht es zügig nach Melbourne und abends dann mit der Fähre nach Tasmanien. Somit haben wir keine Zeit für Besichtigungen unterwegs. Wir kommen gut voran und sind schon um 14.00 Uhr in Melbourne. Als erstes fahren wir zum Hafen, wir möchten wissen wo wir heute Nachmittag Fidibus verladen müssen. Dank GPS und IPad kein Problem, wir finden den Fährhafen sofort und sehen bei dieser Gelegenheit, dass man schon um 16.30 Uhr einchecken kann. So parkieren wir Fidibus und machen einen Hafenrundgang. Hätten wir mehr Zeit, könnten wir mit dem Tram in die City fahren.
Um 16.30 Uhr ist es dann soweit, wir können in den Fährhafen einfahren. Zuerst wird kontrolliert ob man keine Früchte, Kartoffeln, kein frisches Gemüse oder Salat mitführt. Der Beamte will den Kühlschrank sehen. Alles ok, wir haben ja alles gefuttert. Danach geht es weiter zum Checkinschalter, hier bekommen wir die Tickets und die Schlüssel für die Kabine und ein Blatt mit Sicherheitsvorkehrungen. Danach nochmals eine Kontrolle des Autos, ob wir auch ja keinen blinden Passagier an Board haben. Nach einer längeren Wartezeit ist es dann soweit, wir können in den Bauch des Schiffes einfahren. Mit der Reisetasche bewaffnet geht es ins Deck 7 wo unsere Kabine 7216 liegt. Gut hat es immer wieder Orientierungstafeln sonst könnte man sich glatt verlaufen. Wir treffen ein älteres Ehepaar das verloren in den Gängen umherirrt. Wir können ihnen dann den Weg zu einem Rettungsengel zeigen. Es hat genügend Personal die den Passagieren behilflich sind. Die Kabine, nicht sehr gross obwohl eigentlich für vier Personen gedacht, hat eine Dusche und ein WC. Fenster haben wir keines, die Ueberfahrt ist ja nachts da sieht man eh nichts.
Nachdem wir die Kabine inspiziert und das Gepäck deponiert haben geht es hoch auf das Aussichtsdeck. Von hier hat man eine wunderschöne Sicht auf die Stadt die gerade im Licht der untergehenden Sonne liegt. Um 18.45 Uhr ist es dann soweit, die Taue werden eingeholt, das Schiff fährt rückwärts aus dem Hafen und in die Bucht von Melbourne. Wir geniessen nochmals die tolle Sicht auf die Stadt und die Sonne die so langsam gegen den Horizont wandert.
Um 22.00 Uhr ist dann Bettzeit, noch duschen und Haare waschen und ab in die Koje. Anfänglich ist die Fahrt sehr ruhig, wie ich nachts aufwache höre ich die Wellen an die Schiffswand schlagen und die Fahrt wird zunehmend unruhiger. Sofort greife ich zu den Tabletten, ich bin ja nicht nur Flug- sondern auch Seeuntauglich. Bald schlafe ich wieder ein und werde erst wieder wach als wir über Lautsprecher geweckt werden.
27.11. Noch etwas benommen packen wir unsere Sachen und begeben uns zum Ausgang für Deck 5 wo unser Fidibus steht. Um 7.30 Uhr können wir dann das Schiff verlassen und müssen, bevor wir den Hafen verlassen können, nochmals eine Fruchtquarantäne-Untersuchung machen. Wieder wird der Kühlschrank kontrolliert, jetzt sind wir bereit für Tasmanien. Zuerst fahren wir zu Mc Donald um zu frühstücken. Bis der Supermarket öffnet dauert es noch eine Stunde, nach all den Quarantänebestimmungen können wir endlich mal wieder ordentlich Grünzeug und Früchte einkaufen.
Als nächstes suchen wir eine Garage um einen Oelwechsel machen zu lassen und die Spur an der Vorderachse einzustellen. Die Vorderreifen fahren sich immer noch einseitig ab, obwohl wir in Malaysia und in Cairns eine Spureinstellung haben machen lassen. Wir bekommen die Adresse einer Lastwagengarage, hier werden auch die offiziellen Tests für das Strassenverkehrsamt gemacht. Unglaublich der Unterschied, das rechte Vorderrad muss um 10 cm und das Linke um 5 cm verstellt werden. Wir sind gespannt, ob sich die Einstellung bei den Pneus bemerkbar macht.
Den Nachmittag verbringen wir auf dem Zeltplatz, mittlerweile hat sich die Sonne gegen die Wolken durchgesetzt und es ist angenehm warm. Ab und zu fallen uns schon mal die Augen zu, der Schlaf auf dem Schiff war doch nicht genug erholsam.
Am späteren Nachmittag kommt ein Mann und erklärt uns, dass sie heute einen Line Dance Abend haben und sie uns gerne einladen möchten. Der Eintritt kostet 2 Dollar für die 2 Stunden Unterhaltung. Line Dance, da müssen wir hin vielleicht kann ich ja mittanzen. Also sind wir um 19.30 Uhr vor dem Tanzlokal, die Musik hört man schon von weitem. Eine Frauengruppe, gemischten Alters, schwingt schon kräftig das Tanzbein. Ich darf mittanzen, obwohl die Tänze für mich neu sind, macht es Spass nach so langer Zeit mal wieder Line Dance zu machen. Ein toller Abend.
28.11. Um 10.30 Uhr haben wir den Termin bei dem Reifenhändler. Ich gehe in der Zwischenzeit zum haareschneiden, es ist höchste Zeit mal wieder ein paar Zentimeter der Haarpracht los zu werden. Seit wir unterwegs sind habe ich schon an verschiedenen Orten Haare schneiden lassen, es ist immer wieder spannend wie man an die Sache ran geht. Ich wusste nicht wie unterschiedlich man Haare waschen und schneiden kann. Hier in Australien ist es wie in der Schweiz nur die Kopfmassage scheint hier zum Programm zu gehören, könnte man bei uns auch einführen.
Nachdem das Auto und ich wieder flott sind fahren wir zurück zum Zeltplatz wo Nichtstun das Hauptthema ist. Lesen, Sudoku, Spazieren, Compi und ein feines Abendessen kochen. Wir haben Kalbsfilet gekauft, nicht dass bei uns der Wohlstand ausgebrochen wäre, aber hier kostet ein Kilo Kalbsfilet gerademal 31.-$.
29.11. Von Devenport fahren wir nach Port Sorell, ein schöner Strand animiert zu einem Spaziergang. Eine Tafel am Hafen zeigt was für Fische hier vorkommen und wie viel man von jeder Art pro Tag fischen darf. Es hat eine unglaubliche Auswahl, in allen Farben und Längen.
Unser Ziel heute ist der Narawntapu NP, er liegt direkt am Meer und wir können wählen ob wir einen Platz am Meer oder im Parkinneren wollen. Das Parkinnere ist uns lieber, es soll hier abends Wombats, Foresterkängurus und Pademelons geben die sich am köstlichen Grün den Hunger stillen.
Am Nachmittag
machen wir eine Wanderung zum 2 km entfernten Aussichtspunkt. Man kann
dem See entlang laufen und Wasservögel beobachten oder aber durch den
Wald. Wir laufen durch den Wald und es dauert auch gar nicht lange bis
wir die ersten Pademelons sehen. Das sind die Kleinkängurus die wir
schon in NSW in einem NP gesehen haben. Dort waren es nur wenige und
hier sieht man sie fast unter jedem Baum. Die einen hüpfen sofort davon
während andere noch zögern und neugierig gucken was da passiert. Es sind
so herzige Tiere, der Kopf, einer übergrossen Maus ähnlich, hat dunkle
Knopfaugen und spitze Ohren. Einige haben ein Junges im Beutel. Ich
weiss nicht wie viele Fotos wir machen aber es sind bestimmt Unmengen.
So vergeht die Zeit und am Himmel tauchen graue Wolken auf. Also los,
wir haben noch fast den ganzen Weg vor uns. Der Hügel, Archers Knob,
bietet uns eine wunderbare Aussicht über das Meer, den schönen Strand
und das Farmland. Es ist so grün und teilweise auch hügelig wie in der
Schweiz.
Zurück auf dem Zeltplatz, ohne Regen aber hungrig, wird erst mal gegessen. Danach gehen wir nochmals auf Tierjagd. Wir möchten gerne Wombats sehen. Zwei dieser drolligen Tiere bekommen wir vor die Linse und auch noch Foresterkängurus. Wie wir zurück zum Auto kommen, haben es sich vier Pademelons unter Fidibus bequem gemacht. Er scheint ein Tierfreund zu sein, in Malaysia waren es die Hühner die nicht von ihm lassen wollten.
Zufrieden verkriechen wir uns in Fidibus, es ist schon kühl und man ist froh, dass man vier stabile Wände hat.
30.11. Ein gemütlicher Morgen nach einer recht kalten Nacht. Die Wanderung um den See holen wir heute nach. Es ist eine Traumlandschaft für die Vögel und Kängurus. Grüne Wiesen, Wasser, ein paar Büsche wo sich die Kängurus tagsüber drunter legen können. Wasservögel sehen wir eher wenige, was erstaunlich ist aber vermutlich gibt es in Tasmanien genügend Seen und Flüsse wo sie sich aufhalten können.
Abends gehen wir nochmals auf Wombat Suche, heute sind wir erfolgreicher als gestern Abend. Vor allem einen Wombat sehen wir im Farnfeld grasen, erst verschwindet er im Gebüsch, der Hunger treibt ihn aber bald wieder auf die Wiese so kann ich ihn doch noch ablichten. Er hat ein etwas struppiges Fell, einen breiten Kopf mit Knopfaugen und kleine Ohren. Die Beine sind so kurz, dass man den Beutel nicht sehen kann aber vielleicht ist es ja auch ein Männchen und hat gar keinen. Nun sind wir zufrieden und können morgen weiter ziehen. Es lohnt sich diesen NP zu besuchen. Er ist nicht nur landschaftlich sehr schön sondern hat auch extrem viele Tiere die sich bis zum Zeltplatz wagen, allerdings nur wenn es nicht zu laut ist.
Die Gegend des Tamar Flusses ist sehr fruchtbar. Als erstes fallen uns wieder die Reben auf, auch hier bieten mehrere Weinkeller Degustationen an. Wir sind aber noch immer mit Wein aus dem Clare Valley eingedeckt, daher kommen wir nicht in Versuchung. Wir fahren dem Fluss entlang bis 10 km nach Exeter wo es eine, und zugleich auch die einzige, Brücke über den Tamar gibt. Am rechten Ufer entlang bis nach George Town und dann hoch zum Low Head. Hier quartieren wir uns auf einem Zeltplatz ein. Es muss mal wieder gewaschen werden, leider nur mit kaltem Wasser, dafür ersetzt der kräftige Wind den Tumbler.
02.12. In Low Head hat es ein Marine Museum, der Tamar ist ein Gezeitenfluss und mündet hier in die Bass Strait, so heisst das Meer zwischen der australischen Hauptinsel und Tasmanien. Der Tamar ist schiffbar bis nach Launceston aber der Tiefseehafen ist in Bell Bay. Ein vorgelagertes Riff, bei der Einmündung vom Meer zum Fluss, liess bereits 7 Schiffe auflaufen, das Letzte 1995 und dieses Schiff war dann auch Schuld an einer Oelpest. Schon früh hat man dieses Problem erkannt und hat einen Lotsendienst gegründet um die Schiffe an der Gefahrenstelle vorbei zu lotsen. Das Museum hat verschieden Räume. Der Navigations-, der Lotsendienst-, Signale und Licht-, den Telegraphenraum usw. Man kann mit Fähnchen die Zeichen des Schifffahrtsalphabetes üben, den Morseappart bedienen, diverse Schifferknoten zu knüpfen versuchen. Dieses Museum ist wirklich einen Besuch wert.
Für die nächsten Tage möchten wir unser Camp im Busch aufschlagen, daher benötigen wir Lebensmittel, Wasser und Diesel. Alles können wir in George Town bekommen.
Von George Town fahren wir nach Bridport und dann weiter zum Waterhouse Lake. Hier sollte es einen Campingplatz haben aber den gibt es nicht mehr. Also zurück zur Hauptstrasse und ein paar Kilometer weiter bis zur Abzweigung zum Big Waterhouse Lake. Wir fahren zum South Croppies Point. Hier hat es einen Buschcampingplatz, ohne WC’s oder andere Einrichtungen, dafür liegt er direkt am Meer. Wir sind ganz alleine, ausser den Kängurus die rumhüpfen.
03.12. – 04.12. Ruhetage
05.12. Nach einem Regentag scheint nun die Sonne wieder, das Meer hat sich wieder beruhigt nur die weissen Schaumkronen auf dem türkisfarbenen Wasser zeugen noch vom windigen, regnerischen Gestern.
Wir fahren zurück nach Bridport und von dort nach Scottsdale wo wir eine Pause einschalten. Ein kleines Städtchen, wenig Sehenswertes aber gut um einzukaufen und z’Mittagessen.
Das Wetter weiss noch nicht so recht was es soll, der Himmel ist wieder dunkelgrau und das erste Donnergrollen lässt nicht lange auf sich warten. Schnell noch Wasser tanken und weiter fahren. Wir fahren dem schlechten Wetter nicht davon sondern geradewegs in das Gewitter rein, erstaunt sehen wir, dass entgegenkommende Autos Schnee an der Scheibe und am Kühler haben. Wir verstehen die Welt nicht mehr, zum Wundern bleibt aber keine Zeit, schon stehen wir inmitten eines Hagelschauers, die Strasse ist weiss wie im Winter und die Autos fahren ganz langsam. Das Ganze dauert ein paar Minuten, kaum sind wir ein paar Höhenmeter tiefer ist der Spuck vorbei. Die Seen dampfen wie offene Thermalbäder im Winter. In Derby stellen wir uns auf den Camping und geniessen den gemütlichen, warmen Fidibus. Es ist die kälteste Nacht seit wir in Tasi sind, 0°.
06.12. Samichlaus. Gefunden hat er uns nicht, der Stiefel ist immer noch leer. Aber hier in Australien kommt er ja auch erst an Weihnachten.
Heute ist wunderschönes Wetter, der Regen von gestern zeigt sich nur noch in den Pfützen auf den Strassen. Wir machen einen Spaziergang durch das Dorf. Tote Hose, das Minenmuseum das wir besichtigen wollen hat heute geschlossen. Ausser einem Restaurant, Café und einem Laden ist hier nichts los, sogar die Post steht zum Verkauf.
So fahren wir weiter über den Weldborough Pass, unterwegs machen wir einen Regenwald Spaziergang. Die Baumstämme der Palmen haben richtige Moosblätter an den Stämmen, die alten, stattlichen Bäume stehen würdevoll da und schauen auf uns „junge Schnuufer“ herab.
Der St. Columba Wasserfall, der im Moment recht viel Wasser hat (nach dem gestrigen Regen), soll der höchste Wasserfall in Tasmanien sein. Er ist auch beeindruckend.
Damit beenden wir für heute die Besichtigungen und fahren weiter nach St. Helens das am Meer liegt. Morgen möchten wir die Bay of Fires besuchen. Nach mehreren Tagen gratis Camping, nächtigen wir mal wieder auf einem Komfortplatz. Es wird alles gewaschen von der Wäsche bis zu den Haaren. An der Bay of Fires gibt es dann wieder Busch Camping.
07.12. Bay of Fires, mehrere Buchten und Lagunen an der Ostküste von St. Helens hoch bis zum Policemanpoint. Weisser Sand und türkisfarbenes Meer sind die Attraktion hier. Wunderschön aber zum Baden zu kalt, die schönsten Strände nur von Fussgängern oder Fischern bevölkert.
Wir fahren nach Binalong Bay wo wir den ersten weissen Strand sehen, mikrofeiner Sand, es knirscht unter den Füssen beim Laufen. Einen mutigen Mann sehen wir sogar für ein paar Minuten im Wasser stehen.
Sunday, 22.12.2013 we followed the road further south and then took road C630 to Adventure Bay. Here we had a look around the small town and afterwards returned the same way but turned south west to reach via Aloonah and Lunawanna on road C629 the Jetty Beach campground on the south western part of the island. Unfortunately the weather was a bit rainy and so it was a good opportunity to work on the homepage. Rainy weather. 56 km.
Monday,
23.12.2013 the weather was dry when we started the 4.5 hours walk
around the Labillardiere peninsula. On the way we met a couple from
Margate and their doughter which also stayed at the campground and did
the same walk. Here we found the Tasmanian Christmas Bell flower, a very
special flower which blooms around this time of the year. Later a
light rain started but nevertheless the walk was very enjoyable. We
also saw a snake and an Echidna searching food in the forest. Rainy
weather.
Von Ro: 10.12. Wir verlassen St. Helens Richtung Süden, wo es weitere schöne Strände geben soll. Noch schnell ein paar Sachen einkaufen und los geht es. Der Küste entlang nach Scamander danach mehr ins Landesinnere über den St. Marys Pass nach dem gleichnamigen Ort. Das Städtchen liegt etwas erhöht hat aber keine besonderen Sehenswürdigkeiten. Eine kurze Fahrt durch das Städtchen und weiter geht es über den Elefantenpass. Auf der Passhöhe ein Restaurant mit dem Namen Elefant Pancake. Da wird man neugierig und so machen wir eine Pause und lassen uns im Elefant Pancake verwöhnen. Die Menus sind alle mit Omletten, salzig, süss, mit Fleisch, Gemüse, Früchten oder nur Konfitüre. Das Restaurant ist gut besetzt und wir treffen sogar ein schweizer-deutsches Ehepaar. Der Mann ist Mitglied der „The Blue Man Group“ in Berlin und war auf Tournee in Sydney.
Der Elefant Pass ist recht steil und kurvig und endet am Tasman Highway an der Küstenstrasse. Kurz vor Bicheno besuchen wir die Nature World, einen Zoo. Hier kann man den Tasmanischen Teufel sehen. Ein kleines ca. 50 cm langes Tier, mit einem schwarz-braunen Pelz, manchmal hat er einen weissen Kragen oder einfach einen weissen Streifen irgendwo am Körper. Er ist nachtaktiv und ein Beuteltier. Sein Gebiss kann er weit aufreissen, seine scharfen Eckzähne haben ihm wohl den Vergleich mit dem Teufel gegeben. Von weitem sieht er ganz herzig aus aber zu Nahe möchte ich seinen scharfen Zähnen nicht kommen. Vor ein paar Jahren gab es noch ca. 250‘000 dieser Tasmanischen Teufel. Heute, durch Krebs stark dezimiert, nur noch ca. 30‘000. Leider gibt es noch kein Medikament oder Impfung gegen diesen Krebs obwohl intensiv geforscht wird. Woher die Krankheit kommt weiss man nicht, es könnte aber sein, dass es zu viel Inzucht gegeben hat und dadurch das Immunsystem geschwächt wurde. So hat es uns die Tierwärterin erzählt. Uebertragen wird die Krankheit durch Körperkontakt auch wenn der Tasmanische Teufel eher ein Einzelgänger ist gibt es doch immer wieder Kontakte und Raufereien mit Artgenossen.
Wir fahren heute noch bis Bicheno, ein kleines Hafenstädtchen. Ein Spaziergang runter zum Hafen beschliesst den Tag, obwohl die Bar mit dem Namen “ the Gangsters“ eigentlich einen Besuch verdient hätte.
11.12. Nach einer wiederum sehr stürmischen Nacht, Fidibus wurde arg “verluftet“, scheint mal wieder die Sonne, mal schauen wie lange.
Coles Bay an der Freycinet Insel ist nur gerade 50 km weiter südlich. Diese Halbinsel ist ein National Park, die Autos müssen draussen bleiben. Mehrere Wanderwege bieten die Möglichkeit zu Fuss auf Besichtigungstour zu gehen. Was wir auch machen, aber zuerst müssen wir noch den Uebernachtungsplatz buchen was man wiederum beim Visitorscenter machen kann. Danach geht es zum Parkplatz, der Start und Ziel für die Wanderungen ist.
Auf der östlichen Seite der Halbinsel liegt die Wineglas Bay, ein sehr bekannter und einer der meist fotografierten Orte in Tasmanien. Der Weg führ zum Aussichtspunkt von wo man eine schöne Sicht auf diese Bay mit dem weissen Sand und dem türkisblauen Wasser hat. Man kann weiter laufen bis runter zur Bay, hier kann man baden oder einfach am Strand liegen. Erstaunlich viele Leute nehmen den steilen Weg in Angriff. Auch wir haben uns für diese Variante entschieden laufen aber noch weiter zur Hazards Beach und dann wieder zum Ausgangsort zurück. Die ganze Wanderung dauert ca. 4 Stunden und ist ca. 11 km lang. Unterwegs treffen wir wieder ein Paar aus der Schweiz welches für ein paar Monate in Australien Ferien macht.
Etwas müde treffen wir wieder beim Parkplatz ein und fahren gleich zum Campingplatz, der Himmel ist wieder einmal schwarz aber man hat sich schon daran gewöhnt, meistens werden die Wolken ja wieder weggeblasen und in ein paar Minuten ist der Himmel wieder blau. So ist es denn auch.
12.12. Nach einem gemütlichen Morgen fahren wir kurz vor 11.00 Uhr nochmals zum Parkplatz und machen Tour Nr. 3. Es wird gewarnt, dass der Aufstieg sehr steil und steinig sei und nur bei trockenem Wetter empfehlenswert. Gute Schuhe (keine Flipflops), Sonnenhut, Regenjacke und Trinkwasser sollten zur Ausrüstung gehören.
Mt. Amos heisst
der Hügel, hier ist es schon ein kleiner Berg wir sind ja schliesslich
auf Meereshöhe. Um 11.10 Uhr laufen wir am Parkplatz los, drei Stunden
Laufzeit wird angegeben. Nach anfänglich leichter Steigung wird der Weg
immer steiniger, eher wie ein ausgespültes Bachbett, dann kommen
nackte Felsen die aber noch moderat sind. Je höher wir kommen desto
steiler werden die Felsen und beim Blick zurück und nach vorne könnte
es einem schon schwindlig werden. Sollen wir weiter laufen oder
umkehren? Umkehren ist nicht so unser Ding also laufen wir weiter,
manchmal auf allen Vieren mal ist ein kleines Bäumchen der rettende
Engel und manchmal möchte man wirklich lieber zurück. Wir klettern
über Felsen, Steine und Gräben wie eine Bergziege nur nicht so elegant
und flink. Oben angekommen hat man eine wunderbare Aussicht auf die
Weinglas Bay, die Coles Bay, die great Oyster Bay, den Weg den wir
gestern gelaufen sind und die benachbarten Hügel. Wunderbar, nur das
Wetter lässt wieder zu wünschen übrig. Der Himmel hängt voll mit
dunklen Regenwolken, so essen wir nur einen Apfel, trinken Wasser und
brechen gleich wieder auf. Diesen Weg bei Regen, nein danke. Der
Abstieg ist um einiges einfacher als der Aufstieg und wenn es zu steil
wird hat man ja neben den Füssen noch 2 Hände und ein „Hosefüdli“. So
schaffen wir den Abstieg recht zügig und nach 2,5 Stunden sind wir
wieder beim Ausgangsort. Das Wetter hat sich gehalten, wie immer, ganz
zum Schluss gibt es noch ein paar Tropfen.
Gerne hätten wir in einem Fischrestaurant z‘Mittag gegessen aber nach 14.00 Uhr hat die Küche geschlossen, ist wie bei uns in der Schweiz. So gibt’s halt Spaghetti nach Hausfrauenart…
Der Regen kommt dann doch noch aber erst drei Stunden später und erst nachdem sich der Himmel zwischendurch wieder total aufgeklärt hat. Unsere frisch gewaschenen Wanderkleider wurden vom Wind und der Sonne schön getrocknet.
13.12. Von der Coles Bay fahren wir zurück zum Tasman Highway und südwärts. Ein paar schöne Fischerdörfer, Swansea, little Swansport, Triabunna und Orford, hier machen wir Mittagshalt und teilen uns eine Pizza mit Wallabysalami. Die Salami schmeckt leicht süsslich passt aber gut zum Käse.
Sorell der nächste Ort, ist etwas grösser mit diversen Supermarkets und Tankstellen. So geniessen wir mal wieder „Grossstadt“ feeling und die riesen Auswahl im Supi, was natürlich immer gleich ins Geld geht und den Kühlschrank überquellen lässt. Macht nichts, wenn wir wieder im Busch draussen sind werden wir die feinen Sachen geniessen.
Wie wir unsere Sachen in Fidibus verstauen, kommt eine Frau und spricht uns an, wir hätten uns an der Ostküste in Queensland getroffen und auf demselben Platz übernachtet. Sie hat unser Auto wieder erkannt und freut sich uns wieder zu sehen. Nun können wir uns auch erinnern, sie waren die Nachbarn auf dem ersten Gratisplatz.
Wie wir Sorell verlassen wollen sehen wir ein Schild „Früchte und Beeren Farm“. Wenn Werner so ein Schild sieht läuten alle Alarmglocken und wir müssen sofort hin fahren. Wir sind um 16.30 Uhr vor der Farm, die allerdings um 17.00 Uhr schliesst, so können wir nur noch einen Kurzbesuch mit Selberpflücken machen. Verschiedene Beeren, Kirschen, Nektarinen, Aprikosen, Pfirsiche usw. sind bereit zum Pflücken, für uns reicht es nur noch für die Beeren aber die sind ja auch hammergut. Wir haben uns auf die Thaibeeren, eine Kreuzung zwischen Him- und Brombeeren, konzentriert. Sie sind super reif und süss, natürlich kommen wir auch nicht an den Erdbeeren vorbei ohne wenigstens ein paar in unsere Schale zu legen. Das Pflücken funktioniert hier so, man muss eine 1 Kg. Plastikschale mit Deckel kaufen und da kann man dann reinpflücken was man will, der Deckel muss aber noch schliessbar ein. Da wir nur noch 30 Minuten zum Pflücken zur Verfügung haben, bekommen wir Kinderschalen, 500 gr. was für uns super ist, haben wir uns im Supermarkt ja erst mit Früchten eingedeckt. So verlassen wir die Farm mit über einem Kilo Beeren in den Schalen und einigen hundert Gramm im Bauch (vor allem Werner ist da immer sehr gefrässig).
Unser Ziel heute ist Dunalley, hinter dem selbigen Hotel hat es eine grosse, schöne Wiese wo man gratis übernachten kann. Dieses Hotel liegt ennet dem Denison Kanal der das Festland von der Tasman Halbinsel trennt.
Nach dem wir Fidi parkiert haben, gehen wir zurück in die Hotelbar und genehmigen uns ein Bier und geniessen die Atmosphäre in diesem ehrwürdigen Hotel, gebaut um 1860. Um 18.00 Uhr beginnt offenbar die „happy hour“ denn plötzlich werden drei Teller voll mit Sandwiches und drei Teller mit panierten Pouletstückchen serviert, einfach so für die Gäste an der Bar. Das ersetzt uns grad das Abendessen, nach der Pizza am Mittag und den vielen Beeren in der Farm.
14.12. Nach einer sehr ruhigen Nacht beginnen wir den Tag gemütlich. Wir machen einen Spaziergang durch das Dorf, am 04.01.2013 wütete hier ein grosser Waldbrand und hat einige Teile des Dorfes total verwüstet. Das Ausmass dieses Brandes ist Sichtbar von Sorell bis hier her auch wenn sich der Wald schon wieder am erholen ist fallen die vielen neuen Häuser, die angesengten Baumstämme und das frische Grün zwischen den Bäumen auf. Im Hotel kann man Fotos sehen wie das Feuer hier wütete. Die Wiese hinter dem Hotel, wo wir campen dürfen, wurde als Rettungsinsel eingerichtet, Notschlafplätze, Verpflegungsstätte und sicherer Aufenthaltsort für die Dorfbewohner.
Die Frau die wir auf dem Parkplatz getroffen haben, erzählte uns, wie die Feuerwalze auf ihr Grundstück zukam, da auch das ganze Stromnetz ausgefallen war, lief keine Wasserpumpe mehr und sie konnten sich nicht selber mit Wasserspritzen schützen. Glücklicherweise konnte das Feuer noch rechtzeitig gelöscht werden und sie kamen mit dem grossen Schrecken davon. Sie erwähnte noch, dass sie sich nie mehr über die Kälte beklage, denn das Feuer ist ausgebrochen weil es über längere Zeit sehr warm war.
15.12. Nach zwei angenehmen Tagen auf der Hotelwiese fahren wir heute weiter zur Tasman Peninsula und Port Arthur. Die erste Besichtigung ist Eaglehawk Neck wo man das Tessellated Pavement besichtigen kann. Das sind natürliche „Bsetzisteine“ oder Kopfsteinpflaster. Das waren flache Felsplatten am Meeresufer die durch die Erdverschiebung Risse bekommen haben und durch das überspülen von Meerwasser haben sich Salzkristalle in diesen Rissen festgesetzt und die einzelnen Platten immer mehr von einander getrennt.
Eine kurze, schmale Landzunge verbindet die Forestier- mit der Tasman Peninsula und diese Landzunge war für früher für die Gefangenen von Port Arthur die einzige Möglichkeit auf das Festland zu gelangen. Um dies zu verhindern waren Wachen an diesem neuralgischen Punkt postiert. Um ganz sicher zu gehen hat man sogar eine Hundelinie, d.h. alle paar Meter wurde ein Hund an einem Pfosten angebunden, die Leine reichte bis fast genau zum nächsten Hund, so wurde der ganze Landstrich bewacht und es gab kein Durchkommen mehr ohne dass einem die Hunde zerfleischten. Offenbar machte ein ausgerissener Gefangener diese schmerzliche Erfahrung. Ein anderer Gefangener hatte es auch bis hier her gemacht um nicht in die Fänge der Hude oder der Wachmänner zu geraten hatte er sich in ein Kängurufell gewickelt und ist bei Dämmerung am Wachposten vorbei gehüpft. Dummerweise hatten die Wachmänner immer wenig zu Essen und so dachten sie, ein Känguru gäbe doch ein feines Essen und wollten auf das „Tier“ schiessen. Als der Gefangene das bemerkte gab er sich zu erkennen und somit endete auch dieser Fluchtversuch nicht da wo es sich der Gefangene erhoffte. Das sind Geschichten die man sich hier erzählt.
Bereits auf der Tasman Seite hat es den Tasman Arch, eine natürliche Brücke, Devils Kitchen und ein Blowhole.
Port Arthur, ein Ort wo man um 1830 bereits europäische Gefangene als Holzarbeiter beschäftigte. Dieser Ort wurde bald als grosse Gefangenenhochburg ausgebaut. Es wurden vor allem straffällige, aufsässige Gefangene von der Hauptinsel hierher deportiert. 10 Jahre später waren es bereits 2000 Gefangene und somit wurde Port Arthur ein Industrieort, die Gefangenen mussten hart arbeiten, es wurde von den Backsteinen über Möbel, Kleider und sogar Schiffe alles selber produziert und verkauft. Die Gefangenen hatten dadurch die Möglichkeit einen Beruf zu erlernen und konnten, als sie entlassen wurden, als gelernte Arbeiter schnell einen Job finden. Die jugendlichen Strafgefangenen, der Jüngste 9 Jahre alt, hatte man von den älteren getrennt einquartiert, auf der Boy Insel versuchte man sie wieder auf den richtigen Weg zu bringen, auch sie bekamen eine Schul- und Berufsausbildung. Die vielen Einzelhaftzellen zeigen, dass das Leben hier streng und für viele Gefangenen physisch und psychisch wohl die Grenzen sprengte. Als das Gefängnis aufgelöst wurde, wurde sichtbar, wie viele gebrochene Menschen nicht mehr auf sich selber aufpassen konnten. Ein Alters- und Pflegeheim für diese ehemaligen Gefangenen wurde eingerichtet welches bis 1877 aufrechterhalten wurde.
Port Arthur wollte den Zusammenhang mit den Gefangenen vergessen machen und hat den Ortsnamen in Carnavon geändert. Viele Touristen kamen aber gerade wegen der Vergangenheit nach Port Arthur und so entstanden die ersten Führungen durch die Gefängnisse, oft sogar von den einstigen Insassen geführt, und so kehrte man wieder zu Port Arthur zurück.
Mittlerweile ist diese Gefängnisstadt ein UNESCO World Heritage und ein Touristenmagnet von Einheimischen und Ausländern.
16.12. Eine Kohlemine zu betreiben war auch eine der Arbeiten der Gefangenen. An der Norfolk Bay, nur einige Km von Port Arthur entfernt, gab es Kohlefunde allerding war die Qualität sehr schlecht und von den privaten Haushalten nicht erwünscht, beim anzünden sprühten Funken die die Teppiche oder die Kleider der Frauen wurden beschädigt. So wurde die Mine nach wenigen Jahren wieder geschlossen.
Heute stehen noch ein paar Ruinen der Unterkünfte der Gefangenen und vor allem der schönen Häuser der Aufseher, mit Sicht auf die Bay. Gut erhalten sind die unterirdischen Zellen, die Einzelhaft bedeuteten und kein Fünkchen Licht einliessen. Die grösste Sorge der Gefangen war, dass die Decke einstürzt und sie lebendig begraben werden.
Bis 600 Gefangene, Aufseher mit ihren Familien und ein Heer von Soldaten lebten an diesem einsamen Ort. Die Leute mussten sich selber versorgen und so wurden trotz des sandigen Bodens Gemüsegärten angelegt. Die Ernte schien recht erfolgreich, tonnenweise Gemüse konnte geerntet werden. Trotzdem mussten die Gefangenen hungerleiden.
Nach der Kohlemine fahren wir nochmals nach Port Arthur um noch die restlichen Gebäude, die wir gestern ausgelassen hatten, zu besichtigen. Es sind vor allem die Häuser der Aufseher und bessergestellten Personen. Teilweise hat man die Häuser nach alten Zeichnungen renoviert und entsprechend möbliert. Schöne, englische Gärten waren schon damals ein Zeichen des Wohlstandes. Das sternförmig angelegte Hochsicherheitsgefängnis gibt Einblick in das Gefangenenleben.
Port Arthur ein interessanter Ort der hilft, die Geschichte Australiens zu verstehen.
17.12. Von Dunalley fahren wir der Küste entlang nach Sorell und weiter nach Richmond, ein weiteres, geschichtsträchtiges Dorf. Hier steht die älteste Brücke Australiens, 1823 erbaut, mit drei Bögen, eine wunderschöne Steinbrücke. Das Dorf hat aber auch viele schön renovierte Häuser, eine der ersten katholischen Kirchen und ein Gefängnis. Gefängnisse haben wir aber mittlerweile genug gesehen so erfreuen wir uns am schönen Park.
Ein Besuch beim Flugplatz rundet den Tag ab, Werner macht eine Fliegerreservation für Morgen.
Wir übernachten in der Nähe des Flugplatzes damit wir nicht allzu früh aufstehen müssen, um 09.00 Uhr muss Werner am Flugplatz sein. Auch haben wir mal wieder Waschtag.
Hier machen wir die Bekanntschaft mit zwei jungen Deutschen, die für ein Jahr nach Australien gekommen sind und sich nun Arbeit suchen.
18.12. Um neun Uhr stehen wir am Flughafen und staunen über die vielen Passagiere die auf ihr Flugzeug warten. Mit grossen Rucksäcken, Wanderschuhen, Regenjacken und Gamaschen werden sie wohl in den Süden fliegen um dort eine grössere Wanderung zu machen. Die Gamaschen sind gut gegen die Blutegel, die saugen sich ja überall fest. In einem Ratgeber habe ich gelesen was man machen soll wenn sich ein Blutegel im Auge festgesaugt hat, nur schon die Vorstellung lässt mich erschaudern. Also, man soll nicht mit dem Feuerzeug den Hintern des Egels erhitzen sondern nur Salz drauf streuen. Man stelle sich das mal bildlich vor.
Werner und der Fluglehrer gehen zum Flugzeug und ich verziehe mich in Fidibus. Ich bleibe auf dem Boden, das ist besser für meinen Magen.
Nach 1 ½ Stunden sind die beiden wieder zurück, der Flug ging über die Gegend wo wir die letzten Tage rumgekurvt sind.
Die Cascade Brauerei von einem Holländer 1823 gegründet, ist eine Grossbrauerei. Das alte Gebäude sieht wirklich aus wie ein altes Hafengebäude in Holland. Wir besuchen das Museum und den schönen Garten, nicht aber die Fabrik.
Mt. Wellington,
1230 MüM ist der Hausberg von Hobart. Eine kurvige Strasse führt den
Berg hoch, auch eine beliebte Velostrecke. Oben hat man eine wunderbare
Aussicht auf die verschiedenen Bays, Inseln, Halbinseln und die Stadt.
Die Sicht wie aus einem Flugzeug, einfach fantastisch. Einzig der sehr
starke Wind, der uns fast wegbläst, macht den Aufenthalt etwas
ungemütlich.
Zurück in der Stadt fahren wir wieder auf den Parkplatz auf dem Hügel und laufen runter zum Hafen wo wir unseren Hunger bei Fisch und Chips und Salat stillen.
Salamanca ist ein Viertel wo immer samstags ein grosser Markt stattfindet, an ca. 300 Marktstände soll alles von Brauch- und Unbrauchbarem feilgeboten werden. In schön renovierten Häusern hat es Restaurants und Baren die, wie es scheint, über Kundschaft nicht zu klagen haben. Abends wird hier wohl so einiges los sein. Wir schlendern durch das Quartier und lassen uns in einem Restaurant für ein Bier nieder. Es ist so schwül, dass wir den Stadtrundgang damit beenden und zurück zum Zeltplatz fahren wo wir noch den lauen Abend geniessen können.
20.12. Aus dem schwülwarmen Wetter ist ein Regentag geworden, die Temperaturen sind um 15° gesunken.
Den Besuch des Botanischen Gartens den wir für heute vorgesehen hatten, verschieben wir, dafür besuchen wir MONA, (Mueum of Old and Modern Art). Ein ganz spezielles Museum, das Gebäude ist in den Felsen gehauen und steht am Ufer des Flusses nördlich der Stadt. Man kann auch per Schiff anreisen. Auf dem Museumsgelände befindet sich auch ein Weingut, so kann man nach dem Kunst- gleich zum Weingenuss wechseln.
Das sehr moderne Gebäude mit viel rostigem Eisen und Beton sieht von weitem eher aus wie eine Festung. Mittels eines Iphone wird man durch das Labyrinth der Kunst geführt. Die Ausstellung beginnt auf dem untersten Stockwerk und man arbeitet sich hoch bis man wieder beim Eingang ist. Die Ausstellungen sind, wie man heute Kunst definiert, vor allem Video-, Computer- und bewegliche Kunst. Es soll unterhaltsam sein und manchmal steht man vor einem Bildschirm und wartet dass etwas passiert, oder es hat unzählige Bildschirme und es flimmert von oben nach unten, dass es einem fast sturm wird. Namen wie Pipilotti Rist dürfen natürlich in so einer Ausstellung nicht fehlen ist sie doch eine bekannte schweizerische Videokünstlerin auch Roman Signer aus Appenzell ist mit zwei Videos vertreten dazu noch ein paar andere Schweizer Künstler. Ein Sammelsurium gekonnt dargestellt, manchmal unter der Gürtellinie manchmal undefinierbar dann wieder begeisternd. Nach 2 ½ Stunden sind wir wieder beim Eingang angekommen und man ist froh wieder ans Tageslicht zu kommen.
Ein Besuch im MONA lohnt sich auch wenn man die dargestellte Kunst nicht unbedingt als Kunst bezeichnen möchte. Alte Kunst gab es nur wenig und es sind vor allem alte ägyptische Reliquien. Vermutlich wird die moderne Kunst nicht so lange überleben wie die der Aegypter.
Wir verlassen Hobart in Richtung Kingston und Snug wo wir übernachten. Unterwegs machen wir noch einen Grosseinkauf, unser Kühlschrank macht mal wieder einen traurig, leeren Eindruck.
21.12. In Kettering setzten wir mit der Fähre nach Bruny Island über. Diese Insel ist Flächenmässig etwa so gross wie Singapur hat aber nur ca. 650 Einwohner verglichen mit 5‘000‘000 in Singapur. Eigentlich sind es zwei Inseln sie sind aber mit einer schmalen Landzunge miteinander verbunden.
Wir besuchen zuerst den nördlichen Teil und fahren hoch bis zum Dennes Point. Ein kleines Dorf an der nördlichsten Spitze mit einem Kaffee einem integriertem Laden und Kunsthandwerk. Ein super modernes Gebäude mit einem kleinen Garte wo in grossen Kübeln etwas Gemüse und Kräuter angepflanzt sind. Bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen geniessen wir die Aussicht auf das Meer.
Durch landwirtschaftliches Gebiet, scheint die Haupteinnahmequelle der Insel zu sein, kommen wir zu der Landzunge. Kurz vorher hat es eine Käserei die wir natürlich besuchen. Es wird vor allem französischer Käse hergestellt und verkauft und Sauerteigbrot frisch aus dem Ofen. Käse in Tasmanien ist etwa so teuer wie bei uns das Kalbfleisch oder das Rindsfilet. Hier kostet der teuerste Käse, welcher bis zu einem Jahr gelagert wurde, 85.-$ pro Kilo. Wir verlassen die Käserei mit zwei Stück Käse und zwei Brote obwohl unser Kühlschrank ja wieder aufgefüllt ist aber so spezielle Käse findet man im Supermarkt nicht.
Der nächste Stopp ist auf der Landzunge, hier führt eine Treppe ca. 250 Tritte, auf die bewachsene Düne von wo man eine wunderbare Sicht auf das Meer und die Bay hat. Zugleich ist die Düne, meerseitig, eine Brutstätte für Kleinpinguine, Sheerwater- oder Muttonbirds. Im Moment ist aber alles ruhig hier, erst nach dem Sonnenuntergang kehren die Vögel zu ihren Jungtieren zurück. Um dieses Schauspiel miterleben zu können fahren wir auf den nahegelegenen Zeltplatz somit können wir am Abend zu Fuss hierher zurück kommen.
Um ca. 19.15 Uhr laufen wir dem Strand entlang bis zu der Düne wo es einen Ausguck gibt für die Vogelbeobachtung. Wir sind allerdings viel zu früh, ein chinesisches Paar wartet auch schon, so entsteht eine Unterhaltung bis der Ranger kommt. So langsam trudeln immer mehr Leute ein und der Ranger erzählt uns so einiges über die Pinguine und die Shearwater (Sturmtaucher) Vögel. Auch hat er einen ausgestopften Pinguin dabei den wir alle anfassen dürfen. Diese kleinen Kerle haben ein seidenweiches Gefieder, unglaublich.
Die Shearwater Vögel sind Vögel, die täglich tausende von Kilometern zurücklegen. Sie pendeln zwischen Australien, dem Beringmeer und der Antarktis hin und her. Normalerweise leben sie über dem Beringmeer, (Alaska und Russland) und kommen nur zum Brüten nach Australien.
Diese Vögel können über 40 Jahre alt werden und sind dem Partner treu, wie die Pinguine auch. Das Weibchen legt jeweils nur ein Ei welches von beiden Partnern abwechslungsweise ausgebrütet wird. Während der Brutzeit fliegt der nicht brütende Vogel täglich zur Antarktis, dort soll es den besten Krill geben. Am Abend nach Sonnenuntergang trudeln diese Vögel wieder beim Nest ein und lösen den Partner beim Brüten ab. Wenn das Junge geschlüpft ist geht das noch ein paar Wochen so weiter bis das Junge ca. 1 kg schwer ist. Dann verlassen die Eltern Australien wieder, das Jungtier muss nun seinen Weg selber machen, und fliegen wieder zurück an das Beringmeer.
Ausgerüstet mit all diesen Informationen warten wir gespannt auf diese speziellen Vögel, kaum wird es dunkel kommen sie, wie aus dem Nichts, angeflogen. Hunderte dieser Vögel segeln nun auf ihr Nest zu, die Landung ist holprig da sie gewohnt sind auf dem Wasser zu landen. Leider können wir keine Fotos machen, da es einfach schon zu dunkel ist.
Die Düne, an deren Rande wir stehen beginnt nun zu leben, es gurrt, brummelt und piepst aus allen Löchern. Die jungen Pinguine warten auf ihre Eltern und das Fressen, die jungen Sheerwatervögel flattern und schlittern auf dem Boden rum (vermutlich ist auch hier das Fressen noch nicht eingetroffen). Da wir nur mit rotverdunkelten Taschenlampen zünden dürfen, sieht man nicht so genau was da alles abläuft. Plötzlich kommen die Pinguine, sie stehen in Gruppen im hohen Gras und putzen sich, vielleicht ruhen sie sich noch etwas aus, bevor sie dann gemächlich ihre Jungtiere aufsuchen. Ein unglaubliches Schauspiel.
Wenn es noch ein paar Grad wärmer wäre, wäre es noch um ein vielfaches angenehmer, so frieren wir mit unangepasster Bekleidung vor uns hin.
Glücklicherweise müssen wir nicht mehr am Strand entlang zurücklaufen, das chinesische Paar hat uns angeboten uns mit ihrem Auto mitzunehmen, was wir danken annehmen, mittlerweile ist es doch schon 22.30 Uhr. Durchfroren aber zufrieden machen wir uns noch einen heissen Tee bevor es dann ins Bett geht.
22.12. Heute fahren wir zum Jetty Beach am südlichen Zipfel der Insel. Das Wetter ist trüb und regnerisch. So machen wir es uns gemütlich im Fidibus.
23.12. Man kann eine Insel-Rundwanderung machen, Dauer ca. 5 Stunden. Das Wetter ist immer noch trüb aber vielleicht wird es ja noch besser. Um 09.15 starten wir nachdem wir uns im Tourlogbuch eingetragen haben. Als erstes fallen uns die Tasi-Christmasbells auf, orange-gelbe Glockenblumen. Es geht über de Hügel runter ans Meer wo es anfängt zu regnen. Gut haben wir gute, wasserabweisende Wanderkleider denn der Regen dauert mindestens 2 Stunden. Wir laufen im Uhrzeigersinn von Westen nach Osten, im Westen hat es mehr Blumen, niedrigere Büsche und wenig Bäume und man läuft auf Sand. Im Osten hat es Wald, vor allem Pinien und Eucalyptus, mannhohes Farn und Gras und man läuft auf Waldboden. Es hat es aufgehört zu regnen. Eine Schlange hat sich bereits ein sonniges Plätzchen gesucht und ein Echidna stochert im Boden nach etwas Essbarem. Nach fast fünf Stunden sind wir zurück auf dem Zeltplatz, ziemlich feucht und müde.
Bei Spaghetti kommen die Lebensgeister wieder zurück. Die Sonne blinzelt immer mal wieder durch die Wolken so können wir unsere feuchten Sachen draussen zum trocknen aufhängen.
24.12. Bevor wir die Insel verlassen besuchen wir noch den Leuchtturm der ganz im Süden der Insel steht. Erbaut 1836 war er zur damaligen Zeit ein wichtiger Punkt für die Seefahrer. Nach vielen Wochen auf See und Wasser bis zum Horizont war dieser Leuchtturm ein Zeichen das Land in Sicht ist.
Heute hat der Leuchtturm ausgedient und wird nur noch für die Touristen aufrechterhalten.
Wir verlassen die Insel und fahren nach Huonville wo wir auf einem Bauernhof-Camping Weihnachten feiern. Kaum haben wir Fidibus parkiert kommt auch schon ein Huhn daher und wie ich in Fidibus etwas holen möchte sitzt das Huhn schön brav unter dem Tisch. Ja unser Fidibus der Tierfreund.
Der Zeltplatz ist auf einer grossen Wiese eingerichtet und es ist wunderschön hier. Um 18.00 Uhr kann man beim Füttern der Schweinchen und den Hühnern behilflich sein und zuschauen wie der Bauer die Kühe von Hand melkt. Für Kinder ein Erlebnis.
Unser
Weihnachtsmenu , Raclette und zum Dessert frische Kirschen dazu eine
Flasche Wein aus dem Clare Valley. Der Käse ist super gut, sehr würzig
und er schmilzt wie wir uns das gewohnt sind. Es ist ja auch Heidifarm
Käse made in Tasmanien.
25.12. Der heutige Tag ist zum Nichtstun erkoren worden und das geniessen wir in vollen Zügen.