Wednesday, 09.07.2014 again a day crossing sand dunes one after the next along the French Line. Gradually the dunes became more covered with plants and more and more wildflowers where present. In some parts the dunes where completely covered with flowers. An amazing view of the desert! At the Wonga Junction we increased the tyre pressure to 35 PSI for the slightly higher speed we could go on some parts of the track. At Purni Bore we stopped for the night, because we wanted to take a hot shower. But unfortunately the water was cold, because the hot water from the bore is stored in an outdoor tank and so the water cooled down too fast in these cold (15°C) winter days. In addition there were only two more cars so that the consumption of water was not enough to mix with fresh, warm water from the spring. Let’s hope for a hot shower tomorrow, when we reach Dalhousie Springs. Very good weather. 71 km.
Thursday, 10.07.2014 after a very good night we left Purni Bore along the French Line further to the west. The track was in parts very rough and corrugated so that we could move only slow, eventhough the terrain was not difficult anymore. Shortly before reaching Dalhousie Springs we went to the waste dump so we could get read of all our waste we had carried along since we had left Birdsville. At Dalhousie Springs we went to the campground and took a bath in the nicely warm lake. They say that the temperature of the water is 36°C – and it was really very nice to be in the warm water. A compensation for the “not so hot” shower at Purni Bore J There are small fish in the lake which come to ones skin and eat away the old, small parts of the skin. Funny! An easy and relaxing afternoon in the sun followed. Very good weather. 73 km.
Wednesday, 16.07.2014 after breakfast we went to Yulara to do shopping, download the Emails and get ready to move on. We followed the Lasseter Highway back the same way we had come two days ago, but about 50 kilometres east of Curtin Springs we turned north towards Kings Canyon. Some 30 kilometres north of Angas Downs we stopped for the night. Very good weather. 200 km.
Thursday, 17.07.2014 we followed the Red Centre Highway further north and then turned east on the Ernest Giles Road for 38 kilometres. Here we moved northeast on to a small 4WD track towards the Finke Gorge NP. First we had to cross a number of rivers, and later the track followed the Finke Riverbed for most of the time. It was very rocky, stony and sometimes sandy. The trees in some parts are close to the track and so Fidibus got a number of scratches from the branches. Fortunately it had dried out quite nicely from the rain last Sunday and so the track was not too wet anymore. Nevertheless, Fidibus got his part of mud. On the other hand the landscape was quite green from the recent rains. There is a place called Boggy Hole where there is a small lake in the Finke Gorge. Here we stopped for the night and had a nice campfire in the evening. Very good weather. 122 km.
Von Ro: 04.07. Nach dem gestrigen Ruhetag hat sich die Hexe etwas beruhigt.
Heute kommt ein „Gmüesler“ nach Birdsville das gibt uns die Möglichkeit frisches Gemüse, Salat und Früchte einzukaufen. Der Verkaufswagen, ein grosser Kühllastwagen, steht vor dem Infocentre. Man kann sich im Lastwagen bedienen, wie früher bei uns in den Migros Verkaufsautos, bezahlt wird draussen. Gemüse, Kartoffeln und Früchte finden den Weg in unsere Schachtel, klar sind die Preise etwas höher als im Supermarkt aber das bezahlt man gerne für diesen super Service. Es herrscht reger Andrang, nicht nur die Leute vom Camping auch die Einheimischen nutzen die Gelegenheit.
Am Nachmittag wird Fidibus auf Herz und Nieren untersucht, den Kompressor und das Abschleppseil rausgeholt, man weiss ja nicht was die Simpson so alles an Uebrraschungen bringt. Ich bastle das Fähnchen aus einer roten Esprit Tragtasche. Eine Fahne ist Pflicht, sogar die Masse sind vorgeschrieben 3.5 Meter ab Boden gemessen mit einer fluoreszierende Fahne. Unsere Fahne erfüllt diese Vorschriften nicht aber wir sind ja selber schon 3 Meter hoch und auffallen werden wir sowieso.
Am Abend gehen wir zum Feierabendbier nochmals ins Pub, wow da herrscht grosser Andrang. Die Wüste macht durstig und den Staub muss man ja schliesslich auch runterspülen.
05.07. Nach ausgiebiger Morgentoilette, duschen wird für die nächsten paar Tage nicht mehr möglich sein, montiert Werner das Fähnchen danach verlassen wir den Campingplatz. Diesel wird aufgefüllt, Brot und zwei, drei Sachen eingekauft und dann im Infocentre den Desertpass gekauft. Mit diesem Pass darf man die Simpson queren, gratis campieren und bekommt noch jenes Karten-und Informationsmaterial, man bezahlt allerdings auch 150.00$.
So nun kann‘s los gehen. Wir fahren 40 km bis zu der Big Red Düne das ist der Anfang der Simpson Desert vom Osten her. Die Big Red, um auf diese Düne zu fahren kommen Leute von überall her nach Birdsville, sie fahren nicht unbedingt durch die Simpson sondern wollen nur die höchste Düne hoch und runter fahren. Wir lassen Fidibus erst mal auf dem Parkplatz stehen und sehen uns die Sache mal von der Nähe an. Der Track sieht gar nicht so schlimm aus wie wir befürchtet haben, oben stehen schon ein paar Allradautos und eine Menge Leute, es wird fotografiert was das Zeug hält und gejubelt wenn es wieder ein Auto hoch auf die Düne geschafft hat. Wir schauen dem Schauspiel eine Weile zu, dann holt Werner Fidibus, lässt Luft aus den Reifen und fährt mir nichts dir nichts die Düne hoch. Die Leute staunen. Ich halte den denkwürdigen Moment auf Fotos fest und dann fährt Werner auf der westlichen Seite der Düne runter, somit haben wir den Anfang der Simpson Desert geschafft. Dass es so einfach geht hätten wir nicht erwartet, nun gilt es noch weitere 1112 Dünen zu queren aber die Big Red soll die höchste und schwierigste sein. Bis Dalhousie, das Ende der Simpson, sind es 443 km, bei einem Schnitt von ca. 20 km sind wir noch ein paar Stunden unterwegs.
06.07. Die erste Wüstennacht, ruhig, nur wir und der Himmel, fantastisch.
Fidibus wird wieder kontrolliert, Schrauben, Reifen und Oel. Auch pumpen wir die Reifen wieder leicht mehr auf, der Track ist auf der östlichen Seite der Dünen schön fest, auf der westlichen Seite allerdings sehr sandig. Unser heutiges Ziel der Poeppel Corner, hier treffen Queensland, South Australia und Northern Territory aufeinander.
August Poeppel hat 1880 das Dreiländereck vermessen. Zurück in Adelaide stellte man fest, dass sein Messband sich um ca. 2.5 cm verzogen hatte und dass der Poeppel Corner nicht in der Mitte des Salzsees liegt sondern 315 Meter mehr östlich.
Heute hat es wieder recht viel Verkehr, sogar die Polizei fährt Streife, wer hätte das gedacht. Da der Track einspurig ist wird bei Gegenverkehr angehalten und wer einen Platz zum rausfahren in der Nähe hat lässt den Gegenverkehr passieren auch wenn man alleine unterwegs ist wie wir lassen wir die Gruppen oder die Autos mit Anhänger immer passieren. Das ergibt oft auch eine Möglichkeit zu einem Gespräch, Fidibus fällt auf und man traut ihm wohl nicht zu, dass er diese Querung schaffen wird. Auch muss man halt immer mal wieder warten bis ein Auto über die Düne gezogen ist, öfters auch Autos mit Anhängern. Gut hat man einen Funk, so kann man, bevor man eine grössere Düne quert, eine Warnung abgeben oder man hört, dass schon jemand auf der anderen Seite unterwegs ist und man warten soll bis die Gruppe an einem vorbei gefahren ist. Auch hören wir wie man sich über Fidibus unterhält, immer positiv, manchmal müssen wir auch noch Kommentare über Details abgeben.
Wenn wir an Sanddünen denken kommen uns unweigerlich schöne vom Wind geformte Dünen in den Sinn. Hier in der Simpson ist es anders, die Dünen sind stark bewachsen mit einer riesigen Vielfalt an Pflanzen, Büschen, Blumen und sogar Bäumchen. Nur die Dünenkante ist meistens Pflanzenfrei, so wie wir es kennen, sandig mit Wellenmuster. Diese Dünenkante ist meistens der schwierigste Teil der Querung, weich, tiefsandig und verweht, es sieht aus wie Treibschnee und ist auch ähnlich zu fahren.
Der Schnitt von 20 km pro Stunden können wir uns abschminken, heute haben wir in 7 Stunden lediglich 85 km gemacht. Eigentlich wollten wir am Poeppel Corner übernachten aber die Düne runter zum Corner ist völlig verstopft. Man sieht Autos rumstehen, im und neben dem Track und über Funk hört man, dass da vorläufig nichts geht, der westliche Teil soll mit gestrandeten Fahrzeugen blockiert sein. So nehmen wir den Track dem Salzsee entlang und schlafen in der Nähe des Ufers.
So nun geht es auf die French Line. Dieser Track wurde 1964 von der French Petroleum Company errichtet.
Die French Line soll der schwierigste Track sein, es gibt noch zwei alternative Routen die Rig Road und den WAA Track. Sollte die French Line zu schwierig sein für Fidibus können wir an drei Stellen auf die Rig Road wechseln. Aber so schnell geben wir nicht auf. Man hatte uns unterwegs immer mal wieder vor diesen steilen Dünen gewarnt. Anfangs ist es noch einfach aber bald schon sehen wir mit Schrecken wie es steil und gerade die Düne hoch geht. Nun wir nehmen die Herausforderung an, erst mal wieder Luft aus den Reifen lassen und dann wird losgefahren. Das Differenzial steift den Mittelteil des Tracks, das bremst und wir müssen zurück. Ich schaufle den Sand vom Mittelteil mit den Händen und den Füssen weg und jetzt schafft es Fidibus gerade mit letzter Kraft über die Kante. Uff, das war knapp. So gibt es die eine oder andere Düne die uns fordert aber nicht überfordert. Einige Autos bleiben aber immer mal wieder stecken und müssen abgeschleppt werden was uns zu Verschnaufpausen und einem Schwatz mit anderen Wartenden verhilft.
Wir kommen nur sehr langsam vorwärts, in 4 Stunden machen wir gerade mal 20 km. Es schüttelt und rüttelt, es wird „glocht und gsändelet“, der Track wird immer schlechter und holpriger. Wir werden im Auto von links nach rechts nach vorne und zurück geschüttelt, gerade so wie im „Buurebüebli" Lied, mol ufe mol abe mol links mol rechts, mol füre mal hindre usw. vor allem auf der westlichen Seite der Düne.
In diesem Abschnitt der Simpson hat es immer wieder ausgetrocknete Salzseen die weiss im Sonnenlicht flimmern.
Unser Tagespensum 62 km in 7 Stunden. Um 16.00 Uhr ist Schluss für heute, nach so viel Sand ist ein kühles Feierabendbier eine wahre Wohltat.
Zur Feier des Tages, haben wir doch alle Dünen geschafft, gibt es Raclette und ein Glas vom feinen Käsler Wein aus dem Barossa Valley. Den Tag lassen wir am Feuer ausklingen mit Blick zum wunderbaren Sternenhimmel.
Es gilt noch uns bei René zu melden, dass alles ok ist. Das ist eine Sicherheitsmassnahme die empfohlen wird.
08.07. Heute ging es in etwa so weiter wie gestern, steile Dünen die uns wiederum viel abverlangten.
Kilometermässig sind es heute 17 km mehr geworden, 79 km in wiederum 7 Stunden.
09.07. Auch heute wird uns nichts geschenkt, schon nach 2 km geht es wieder so richtig an die Sache, Fidibus kann nicht mal richtig warm werden. Zwei Anläufe sind von Nöten, die Anspannung ist gross, man vergisst fast zu atmen. So geht es auch heute wieder rauf und runter, je westlicher wir kommen desto schlechter wird der Track. Die Löcher tiefer, die Kante meistens sehr verweht und dazu kommt noch Wellblech.
Wir kommen dem Ende der Simpson langsam näher, wir geniessen nochmals die schönen Blumen, die immer üppiger werden, und auch die letzten Dünen werden mit Genuss angegangen.
Entschädigt werden wir mit einem schönen, warmen Bad im See von Dalhousie. Ach tut das gut, das Wasser ist ca. 37° warm gerade richtig um eine halbe Stunde im Wasser bleiben zu können. Lustig sind die Putzerfischchen, sie kommen an die Beine oder Füsse und zupfen an der Haut. Was sie da abknabbern weiss ich nicht aber es kitzelt.
Den restlichen Nachmittag sitzen wir in der Sonne und lassen die letzten Tage nochmals revuepassieren. Wir sind stolz auf Fidibus, er hat diese schwierige Aufgabe so gut gemeistert hat.
Simpson Desert
Die Simpson Desert liegt in der trockensten Gegend Australiens. Sie ist ca. 180'000 km2 gross und hat 1113 parallel laufende Dünen. 1936 hat Ted Colson mit seinem Aboriginal Freund Peter Ains und ein paar Kamelen die Wüste von Dalhousie bis Birdsville und zurück in 36 Tagen durchquert. 1962 machte die Sprigg Familie die erste Querung mit einem Allradfahrzeug Nissan G60. Damals gab es noch keinen Track und sie mussten sich selbst einen Weg bahnen. Die Orientierung erfolgte nach den Sternen und Mosaikfotos. Brennendes Spinifexgras welches sich am heissen Auspuff entzündete, viele Plattfüsse und Reparaturen am Auto gehörten zum täglichen Leben. Essen und Wasser für vier Personen, ohne Kühlschrank, 200 Liter Benzin, Kleider, Bettzeug musste in diesem kleinen Auto verstaut werden. Das war Abenteuer pur.
Nach der Sprigg Familie war die Wüste offen, bald schon kamen die Franzosen, zogen eine Linie (French Line) und machten mit dem Buldozer einen Track. Die Suche nach Oel und Gas konnte beginnen. In etwa so soll es sich zugetragen haben die Zahlen variieren etwas, je nach Unterlagen.
Diese French Line ist noch immer original vorhanden, es wurde nie Unterhalt gemacht und das soll auch in Zukunft nicht geändert werden. Es ist auch heute immer noch ein Abenteuer, 443 km in vier – fünf Tagen Düne hoch und runter. Ein gutes Allradauto ist Pflicht ansonsten wird der Traum schnell mal zum Albtraum.
Uns hat die Querung sehr gut gefallen, hatten kaum Probleme über die Dünen zu kommen (benötigten keine Schaufel und keine Sandbleche). Ob man nun von Ost nach West oder umgekehrt fährt, scheint für uns keinen grossen Unterschied zu machen, mal sind die Dünen auf der Ost- mal auf der Westseite besser.
11.07. Als erstes gibt es nochmals ein schönes Bad. Es herrscht eine spezielle Morgenstimmung, die Sonne scheint durch die Bäume und den Dampfschleier des Sees. Die Vögel halten den Morgentrasch und die Putzerfischchen holen sich bei den Badegästen das Frühstück. Es ist so schön warm im Wasser, man vergisst die Zeit und geniesst.
12.07. Kurz nach Mt. Dare kommt die Grenze zu Northern Territory, auffallend ist nicht nur der die Willkommenstafel sondern auch die Beschaffenheit des Tracks. Nach 140 km wirklich miserablem Track geht es in NT butterweich weiter, wenigstens für die nächsten 40 km.
Finke, 104 km nach Mt. Dare, eine Aboriginal Community und ein Ort an der alten Ghan Eisenbahn. Von hier aus kann man auf dem ausgemusterten Eisenbahntrack bis nach Alice Springs fahren. Es liegen noch Schienen und ziemlich verrottete Eisenbahnschwellen am Wegrand und grosse, dicke Nägel mit denen man wohl die Schienen auf die Schwellen nagelte. Wir folgen dem Track bis nach Rumbalara Ruins, die Ruinen sind ein Bahnwärterhäuschen und anderes verrostetes Material, kurz nach diesen Ruinen zweigen wir rechts ab auf den Horseshoe Bend Track welcher uns auf den Stuart HWY bringt. Er führt vorwiegend durch privates Farmland. Die Gegend ist abwechslungsreich ebenso die Vegetation. Offensichtlich hat es vor nicht allzu langer Zeit geregnet, es ist alles schön grün und die Blumen füllen ganze Wiesen. Es ist auch die Gegend vom Finke Fluss, der ist im Moment allerdings eher ein spärliches Rinnsal in dem sich die Kühe ein Bad gönnen oder wenigstens beim Wasser trinken bis zum Bauch im Wasser stehen.
Die Hügel in der näheren Umgebung sind entweder Tafelberge oder Vulkankegel. Es sieht aus als ob man alle Spitzen der Vulkankegel abgeschnitten und ab und zu einen vergessen hat.
13.07. Landschaftlich geht es heute so weiter wie gestern mit dem Unterschied, dass es regnet. Gut sind wir etwas früher aufgestanden, die Tracks werden durch den Regen schnell schmierig.
Kühe, Kängurus und viele Vögel leisten uns Gesellschaft. Eine Schar schwarzer Kakadus mit einem rot-orangen Streifen im unteren Teil der Flügel sitzen am Boden und suchen Futter. Wir scheuchen sie auf um ein Foto machen zu können.
Wir kommen recht gut voran und sind um die Mittagszeit bereits in Erldunda. Der Regen hat zugenommen und es ist recht kalt, unser Thermometer zeigt 6° an, kaum zu glauben. Das Erldunda Roadhouse ist heute ein gut frequentierter Laden mit Restaurant, Imbiss, grosser Tankstelle, Souvenirgeschäft, Hotel und Zeltplatz. Im 2003 waren lediglich das Pub, die Tankstelle und der Zeltplatz vorhanden. Man merkt dass Schulferienzeit ist, Familien mit Autos, Wohnwagen, Klappanhänger usw. in Scharen. Das wird eng auf dem Campingplatz aber bei den Wetterverhältnissen sind vielleicht ein paar Leute früher abgereist als geplant.
Wir nehmen das Mittagessen im Restaurant ein, natürlich einen Burger, vielmehr wird am Mittag nicht angeboten. Tanken werden wir unterwegs, da soll der Diesel billiger sein.
Der Lasseter HWY führ von Erldunda bis Yulara, 249 km. Der Ayers Rock, heute heisst er Uluru, ist also noch ca. 250 km von uns entfernt. Wenn die Temperaturen weiter fallen und der Regen anhält sehen wir ihn vielleicht mit Schneekappe, das wäre mal was anderes.
Wir fahren ca. 100 km auf dem HWY da plötzlich sehen wir einen Mann am Strassenrand er winkt wie ein wilder und zeigt uns dass er Hilfe braucht. Anständig wie wir sind halten wir an, ein Chinese fragt uns ob wir ein Abschleppseil hätten, sein Auto hat sich auf einem kleinen Hügel, quer zur Fahrbahn, eingegraben. Es steht noch ein zweites Auto unten am Hügel aber ohne Abschleppseil nützen 10 Autos nichts. Also leihen wir ihnen unseren Bergegurt und harren der Dinge die da kommen. Das zweite Auto probiert den Hügel hoch zu fahren was allerdings nur teilweise gelingt, der Bergegurt wird montiert und dann wird gezogen, alle Passagiere stehen mit einem Sicherheitsabstand auf dem Hügel und schauen zu wie nichts passiert. Nach einer Viertelstunde üben sieht sich Werner die Baustelle mal von nahem an, das Auto ist total eingegraben, die Räder müssen erst mal vom Sand befreit werden. Die Chinesen versuchen nun von Hand oder mit Stecken, denn eine Schaufel haben sie ja auch nicht, die Räder etwas auszubuddeln auch holen sie mal das ganze Gepäck aus dem Auto um das Gewicht zu reduzieren. Dann holt Werner Fidibus, der Bergegurt wird montiert, der Fahrer nimmt im Auto Platz und die restliche Meute muss schieben, Fidibus zieht und das Auto ist aus seiner misslichen Lage befreit. Ein Jubel und Hallo folgt und die Chinesen bedanken sich hundert mal. Wir packen unsere Sachen wieder zusammen, dann werden noch Erinnerungsfotos gemacht und wir ziehen wieder ab.
Das war die gute Tat des Tages, die Chinesen überholen uns eine halbe Stunde später auf dem HWY hupen und winken nochmals zum Abschied.
Wir fahren noch bis zum Curtin Springs Roadhouse wo wir über Nacht bleiben.
14.07. Noch 90 km bis nach Yulara, das Wette hat sich gebessert, der Regen hat aufgehört und man hat fast das Gefühl als könnte man etwas Sonnenschein durch die Wolken sehen.
Der Uluru, (Ayers Rock) ist bereits sichtbar, nicht mit Schneekappe aber wolkenumhangen. Majestätisch steht er da wie aus dem Nichts, dunkelgrau, nicht rostrot wie so oft auf den Fotos zu sehen ist. Dieser Berg ist ein Weltmeister im Farbenspiel.
Wir fahren zum Ayers Rock Resort, unter diesem Namen sind die Hotels, Restaurants, Geschäfte und der Zeltplatz zusammengefasst. Sehr touristisch. Nach einer Woche Outback-Einsamkeit muss man sich wieder an die vielen Leute gewöhnen und auch an die kleinen Stellplätze auf dem Camping.
Für uns ist Wasch- und Putztag angesagt auch freuen wir uns auf die Mails die wir seit Birdsville nicht mehr runterladen konnten.
Plötzlich bricht Hektik aus auf dem Camping, aha, es ist bald Sonnenuntergang und den sollte man nicht verpassen will man ein speziell schönes Foto des Uluru’s machen. Ein paar gemeine Wolken vermasseln leider das Schauspiel.
15.07. Wow, wolkenloser Himmel, Uluru wir kommen.
Den Wassertank noch füllen und los geht es zum Uluru-Kata Tjuta NP. Man hat vor Jahren dem Ayers Rock wieder den aboriginal Namen gegeben ebenso den Olgas. Am Parkeingang kaufen wir ein Ticket welches drei Tage Gültigkeit hat. Als erstes fahren wir zum Kultur und Info Zentrum, hier gibt es eine Ausstellung über das Leben der Aboriginals und Mythen über die Entstehung des Ulurus. Natürlich darf ein Souvenirgeschäft und ein Restaurant nicht fehlen. Auch kann man Velos für die Umrundung des Ulurus, mieten, wir machen es zu Fuss. Der Weg führt teilweise ganz nah am Berg entlang später etwas weiter weg. Informationstafeln über Pflanzen, welche den Aboriginals früher das Ueberleben sicherten, Standorte von Wasserlöchern, Höhlen um ein paar Tage zu verweilen und sich mit der Sippe zu treffen und Rituale zu zelebrieren. Der Uluru ist ein ganz spezieller Berg, von Weitem sieht er eher aus wie eine fette, träge Raupe, aus der Nähe kann man die vielen Furchen, Löcher, Abrisse und Wasserfälle so es denn Wasser hat, sehen. Mal sieht man einen Elefanten, dann einen Wal mit aufgerissenem Mund, mal ein Löwe usw. man könnte sich einen halben Zoo zusammenreimen. Vermutlich sieht jeder etwas anderes und für die Aboriginals ist es ein heiliger Berg, sie möchten auch nicht, dass man ihn besteigt, was trotzdem viele Leute machen auch gibt es immer wieder Abschnitte wo man gebeten wird keine Fotos zu machen, die Heiligkeit könnte gestört werden. Ja Aberglaube gab es halt schon vor tausenden von Jahren und hat sich in die heutige Zeit gerettet.
Die Umrundung ist gemütlich, das Wetter gerade richtig, ein kühler Wind vertreibt die Fliegen, so kann man ungestört wandern.
Wie wir zurück zum Parkplatz kommen steht neben Fidibus ein Wohnmobil-Lastwagen mit schweizer Nummernschild, ein St. Galler. Wir hinterlassen ein Kärtchen unter dem Scheibenwischer und wünschen gute Fahrt.
Danach fahren wir die 50 km zu den Olgas oder eben Kata Tjuta. Diese Bollen sieht man schon von Weitem, sie sind aus demselben Material wie der Uluru nur sind es lauter runde, dicke Kugeln. Auch hier kann man Wanderungen machen aber für uns reicht es aus zeitlichen Gründen nur noch zum Valley of the Winds. Auch hier keine Fliegen was unglaublich ist, normalerweise tummeln sich hier tausende von diesen Plagegeistern. Na uns soll‘s recht sein.
Noch ein paar Fotos vom Lookout und dann geht es wieder zurück zum Uluru. Es ist bereits 17.00 Uhr, die Parkplätze am Sonnenuntergangsstandort sind schon recht besetzt. Die Touristen, ausgerüstet mit Kameras, Stativen, grossen Objektiven und Filmkameras, suchen sich die besten Plätze und harren der Dinge die da kommen sollen. Die einen sind am Futtern, die anderen laufen mit einem Glas Wein oder Bier in der Gegend rum wieder andere sitzen auf dem Autodach um eine noch bessere Sicht zu haben, kurzum ein reges Treiben.
Wir sitzen noch im Auto und geniessen auch den Apéro, plötzlich klopft es und ein Ehepaar steht vor Fidibus. Er sagt, danke für das Kärtchen, nun ist klar, das sind die St. Galler. So kommen wir ins Gespräch und bald stellt sich heraus, dass Rita und Robert aus Sax kommen. Das ist der Heimatort meiner Mutter und ich war als Kind so oft in Sax bei meinen Grosseltern im Urlaub, zugleich ist es der Ort wo wir 1974 unsere Hochzeit feierten. Das gab natürlich viel Gesprächsstoff, so entschieden wir uns, den Abend zusammen zu verbringen. Ausserhalb des Resorts auf einem Parkplatz fanden wir Platz für beide Fahrzeuge.
Der Sonnenuntergang ging fast ein wenig unter waren wir doch so ins Gespräch vertieft aber schöne Fotos mit einem leuchtenden Uluru hat es dann doch noch gegeben.
Eine Besichtigung des feudalen WoMo, mit eigener Waschmachine und anderem Luxus ist beeindruckend. Danach haben wir bei einem Glas Wein noch so einige Reiseerlebnisse ausgetauscht. War ein schöner Abend, danke Rita und Robert.
16.07. Nach dem Frühstück gibt es noch eine Besichtigung von Fidibus, der etwas bescheidener daher kommt.
Nach ein paar Abschiedsfotos geht es zurück ins Resort, Einkäufe für die Weiterreise tätigen und noch schnell ins Internet denn die nächsten Tage ist da wieder Funkstille.
Wir verabschieden uns nun definitiv von Rita und Robert, sie besuchen heute die Olgas und wir fahren weiter in Richtung Kings Creek.
An einem schönen Rastplatz mit grosszügigen Campingmöglichkeiten bleiben wir über Nacht.
17.07. Für heute ist mal
wieder ein richtiger Allradtrack vorgesehen. Dazu zweigen wir vom Red
Centre Way ab auf die Ernest Gil Road. Nach ca. 50 km zweigt ein Track
in Richtung Norden ab. Der Track ist einspurig und bald schon kommen wir
zum Palmer River Flussbett. Es ist ausgetrocknet dafür ist es schön
grün hier mit vielen auch grösseren Bäumen. Vogelstimmen überall.
Traumhaft schön. Der Track führt immer wieder über Arme des Palmer, wenn
es hier so richtig regnet ist der Fluss ein paar hundert Meter breit.
Ein Arm hat sogar noch etwas Wasser. Der Track ist sandig mit immer
wieder feuchten bis nassen Stellen was eine ziemlich lehmige
Angelegenheit ist.
Ab dem nächsten Abzweig wird
der Track breiter aber auch wellblechiger, links und rechts hat es viele
Bäume, es sind Nadelbäume, solange sie jung sind stehen sie wie
Soldaten im Feld, keine Seitenarme nichts, nur der Stamm mit den
zottligen Nadeln. Der nächste Fluss gilt es zu queren auch hier kein
Waser. Die Vegetation ist abwechslungsreich, pinkige Tagesblümchen
strecken ihre Köpfchen in die Sonne.
Bald sind wir am Finke River auch er muss durchfahren werden. Wasser hat er hier nicht viel aber das Bachbett ist sehr Felsig, unebene Steinplatten mit Spalten. Es gilt den besten Weg zu finden, ein Auto vor uns hat sich etwas von der Aufhängung angeschlagen. So entcheiden wir uns für einen anderen Weg und der ist dann auch etwas weniger rau. Von nun an folgen wir mehr oder weniger dem Finke Fluss. Mal im Bachbett mal links, mal rechts davon, mal ist der Track sehr sandig dann wieder unglaublich steinig. Ab und zu hat es Wasser, ein kleiner See dann ist es wieder trocken. So kommen wir nur langsam vorwärts, viele Kurfen und immer wieder Büsche und Bäume die in den Track hängen. Fidibus bekommt wieder einige Kratzer ab, Vorsicht gilt es bei den Bäumen walten zu lassen, oft hängen Aeste tief und wir sind doch drei Meter hoch.
So kommen wir in den Finke Gorge NP, hier suche wir uns den Uebernachtungsplatz. Das Boggy Hole hat einen Camping Platz, allerdings ohne Facilities dafür am Finke River der hier mal wieder Wasser hat. Der Finke solI der längste Fluss Australiens sein, eigenartig sein Verlauf, meistens fliesst das Wasser unterirdisch ab und zu aber wieder sichtbar im normalen Flussbett. So eben auch hier am Boggy Hole, es ist sehr idyllisch hier, auf dem Wasser schwimmen Enten, am Ufer hat es Schilf und auf der anderen Uferseite orangerote Felsen. Man könnte auch baden, da wir aber Warmduscher sind lassen wir es bleiben. Die letzten Sonnenstrahlen färben die Felsen leuchtend orange, die Vögel verstummen langsam, Zeit für ein Feuer. Der Himmel ist wieder übersät mit leuchtenden Sternen und auch die Milchstrasse ist gut erkennbar. Wieder eine wunderbare Outbacknacht.
18.07. Heute Nacht hörten wir die Dingos heulen.
Wir verlassen den Camping, der Himmel ist bewölkt so ist es gut wenn wir aus der Wildnis rauskommen. Der Track führt noch immer dem Flussbett entlang mal links mal rechts. Eine Flussquerung mit Wasser, ich wate durch um zu sehen wie tief es ist. Uuhh das Wasser ist kalt, mehr als knietief aber der Boden ist fest. Das sollte für Fidibus kein Problem sein. Werner probiert durch die seichteste Stelle zu fahren und trotzdem kommt das Wasser bis zur Stossstange hoch. Alles gut gegangen.
Bald schon sind wir am North Gate, am Ende des NP und ausserhalb des Flussbettes und den Felsen. Der Track wird wieder ruhiger und breiter, so kommen wir zügig voran und sind schon bald in Hermannsburg, einer Aboriginal Community. Es war mal eine Missionsstätte, man versuchte die Aboriginals zum Christlichen Glauben zu bringen. Ob das Projekt erfolgreich war ist nicht bekannt, die meisten Ureinwohner haben sich wieder in andere Regionen abgesetzt.
Wir verlassen Hermannsburg, ausserhalb des Dorfes führt ein Track zum Palm Valley. Es sind 22 rauhe und ruppige Kilometer, kurz vor dem Ziel fährt man über Felsen die schon recht ausgefahren sind. So lassen wir Fidibus etwa einen km vor dem Parkplatz stehen und laufen bis zum Tal hoch. Links und rechts rostrote Felsen gesäumt von Palmen.
Das Palm Valley ist Herberge von Red Cabbage und Cycad Palmen. Ueberbleibsel vom einstigen Regenwald. Erstaunlicherweise haben die Palmen Jahrtausende in der ansonsten sehr trockenen Gegend überlebt. Das Wasser beziehen sie aus den brüchigen Sandsteinfelsen welches vor tausenden von Jahren in das Gestein eingedrungen ist. Wasserpfützen mit Schilf und Blumen zeigen, dass es hier immer Wasser hat. Dadurch ist das ganze Tal sehr grün wie eine Oase.
19.07. Der Himmel ist mit dicken Regenwolken bedeckt und ein eisiger Wind weht, bei uns würde man sagen ein Schneeluft. Wir packen zusammen, verabschieden uns von den Nachbarn, sie waren mit uns auf dem Boggy Hole Camping und lieben die 4 WD Tracks genau so wie wir. Wir wollten zusammen die Abkürzung von der Boggy Hole Strecke direkt zum Palm Valley nehmen aber leider ist sie gesperrt für Touristen nicht aber für die Ranger.
In Hermannsburg besuchen wir die Missionsstätte für Aboriginals im Staate Northern Terrority. Von der Lutherischen Kirche im Jahre 1877 aufgebaut, unterstützt von Deutschland. Hier sollten die Aboriginal Kinder des Stammes der Aranda eine christliche Erziehung geniessen. Die Gebäude wurden aus lokalem Baumaterial wie Sandstein, Wüsteneiche und Ried für die Dächer die später dann durch Wellblech ersetzt wurden, gebaut. Wasser war auch damals schon eines der grössten Probleme. Eingeschleppte Seuchen verursachten Epidemien unter den Aboriginals und auch Skorbut war schuld an vielen Todesfällen. Alles Probleme welche die Aboriginals nicht kannten in ihrem traditionellen Leben.
Die ersten Missionare verliessen Hermannsburg 1891 wieder, ausgebrannt und wohl auch desillusioniert. 1894 wurde die Missionsstätte von der Immanuel-Synode wieder in Betrieb gesetzt. 1982 war dann Schluss, die Aranda, einst traditionelle Besitzer des Landes, erhielten ihr Land zurück.
Wenn man die Bilder betrachtet in den diversen Gebäuden, sieht man eher traurige als fröhliche Gesichter. Die Missionare haben sich offenbar sehr Mühe gegeben um den Leuten eine gute Ausbildung zu ermöglichen, es gab eine Nähstube, eine Bäckerei, ein Schlachthaus, eine Schusterei, eine Schmiede, eine Gerberei und Landwirtschaftsbetriebe, d.h. es wurde alles selber hergestellt, die Aboriginals hatten so die Möglichkeit sich in diesen Berufen zu üben. Die Regierung änderte die Gesetze und wenn man Geld ohne zu Arbeiten bekommt werden die Fähigkeiten schnell mal vergessen und eingestellt. Heute versinken die Communities oft im Chaos, es ist schmutzig, die Häuser in einem desolaten Zustand, verrostete Autos und Abfall überall. Die Kinder machen einen verwahrlosten Eindruck, Alkohol ist ein riesen Problem was wiederum Gewalt hervorruft. Man ist froh, wenn man das Dorf bereits wieder im Rücken hat.
In Hermannsburg werden alle Zentralen Stellen von Australier besetzt um das Chaos in Grenzen halten zu können.
Ein Besuch beim Solarkraftwerk beendet unseren Besuch in Hermannsburg.
Wir fahren nun nach Alice Springs, auf Teerstrasse, wow. Das Wetter bessert sich langsam und je näher wir Alice kommen umso blauer wird der Himmel, der kühle Wind allerdings bleibt uns erhalten. Wir haben eine tolle Sicht auf die Mac Donnell Ranges, die orangefarbenen Felsen links und rechts leuchten uns entgegen.
In Alice fahren wir als erstes zum Target (gratis WIFI) um die Mails und die Windows updates runter zu laden. Das Info Centre hat leider schon geschlossen so geht es gleich zu den Showgrounds wo man günstig campieren kann. Die Stellplätze der normalen Campingplätze sind meist sehr eng und hier hat man viel Platz zur Verfügung. Warme Duschen, Toiletten und Trinkwasser sind auch vorhanden.
Die nächsten drei Tage werden wir hier in Alice bleiben und mal wieder alles Liegengebliebene aufarbeiten.